Ein Druck auf die Home-Taste der Fernbedienung vom LG B6 blendet die Menüleiste ein, die sich mit den meistgenutzten Apps und Anschlüssen belegen lässt.TestfazitTestnote2,0gutDer LG OLED55B6 ist der günstigste OLED-Fernseher von LG aus dem Modelljahr 2016. Die Bildqualität überzeugt wie bei den teureren Modellen E6 und G6. LG hat nur die Ausstattung etwas abgespeckt. So beherrscht der B6 kein 3D und die Lautsprecher fallen einfacher aus ? sind aber in Ordnung.ProTolle Bildqualität mit natürlichen Farben und perfektem KontrastViele Apps für Streaming-DiensteAufnahme auf USB-Festplatte unabhängig vom laufenden TV-ProgrammAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonOLED-Bildschirme basieren auf komplett anderer Technik als LCD- oder LED-Modelle. Zu den Vorteilen der OLED-Technik gehören ein enormer Kontrast mit sehr fein differenzierten dunklen Bildteilen, satte und natürliche Farben sowie ein großer Blickwinkel. Größter Nachteil ist der hohe Preis. Bislang produzieren außer LG nur Sony (für kleine Studio-Monitore) und Samsung (für Smartphones und Tablets) Bildschirme mit OLED-Technik. LG ist der einzige Hersteller, der sich an TV-taugliche Größen wagt.Dennoch kommt nun auch für OLED-Fernseher langsam der Preis ins Rutschen. Der neue B6 ist das derzeit günstigsteUltra-HD-Modellder Koreaner. Gegenüber den teureren ModellenE6undG6hat LG nur die Ausstattung abgespeckt: weniger Metall am Gehäuse und an der Fernbedienung, einfachere Lautsprecher und keine 3D-Wiedergabe. Von der reduzierten Ausstattung abgesehen, gleicht der B6 den teureren Modellen: Er bietet ein superdünnes Display, viele Anschlüsse, USB-Aufnahme (auch unabhängig vom laufenden TV-Programm), eine tolle Auswahl an Apps inklusive Netflix und Amazon in 4K und eine einfache Bedienung.Alle getesteten UHD-Fernseher im Detail45 FernseherUltra-HD-Fernseher im DetailDer LG brilliert beim BildSo bleibt vor allem die Frage: Lohnt sich der immer noch relativ hohe Preis für einen OLED-Fernseher? HDTV-Programme skaliert der LG gut auf seine viermal so hohe Bildschirmauflösung. Farben gibt er dabei nahezu perfekt wieder, gegenüber Bildrauschen und anderer Sender-bedingter Fehler gibt er sich recht tolerant. Auf LCD-Geräten sehen schlecht produzierte TV-Sendungen unansehnlicher aus. Mit Filmen vonUHD-Blu-rayzeigte der LG sein ganzes Können. Denn die neuen Edel-Discs liefern mit 3840x2160 Bildpunkten die passende Schärfe und – je nach Film – auch erweiterte Farb- und Kontrastumfänge(HDR). Der LG erkannte automatisch, wenn HDR am Eingang lag und zeigte die Bilder entsprechend knackig. Auch beim zulässigen Blickwinkel punktet die OLED-Technik gegenüber LCD-Modellen. Die Farben wirken bei seitlicher Betrachtung zwar etwas kühler, der Bildeindruck bleibt aber deutlich besser als bei der Konkurrenz. Der Ton verblasst dagegen etwas. Im fehlt es an Bässen und Wärme, die Sprachverständlichkeit und Klarheit ist aber in Ordnung. Etwas einfacher fiel auch die Fernbedienung aus. Statt aus Metall besteht sie aus Kunststoff, bei der LG-typischen Steuerung gibt es keine Unterschiede: Per Handbewegung lässt sich ein Mauszeiger über den Bildschirm bewegen. Wem das nicht behagt, der schaltet die Bewegungssteuerung aus und klickt sich mit den Pfeiltasten durch die etwas verspielten Menüs.LG OLED B6: Test-FazitMit Preisen um 2.500 bis 3.000 Euro ist der 140 Zentimeter große 55-Zöller OLED55B6 immer noch etwas teurer als die direkte LCD-Konkurrenz. Die ist oftmals ein ganzes Stück heller, was Vorteile bei Tageslicht bringt. Der natürliche Bildeindruck der OLED-Technik ist jedoch unvergleichlich. Vor dem perfekt tiefen Schwarz kommen Farben besonders zur Geltung.Das müssen Sie über Ultra HD und HDR wissen!Brauchen UHD-TVs ultrahochauflösende Filme?Nicht zwingend. Alle UHD- oder 4K-Fernseher rechnen sämtliche Inhalte auf 4K-Auflösung hoch – von TV-Sendungen bis Blu-rays. Aktuellen Fernsehern gelingt diese Skalierung erstaunlich gut. Die 4K-Geräte zeigen damit zwar nicht mehr Details, aber dank ihres feineren Pixelrasters klarere und saubere Bilder. Ihre ganze Bilderpracht entfalten die Super-Fernseher freilich erst, wenn man sie mit entsprechend vielen Pixeln füttert. Dieses Bildmaterial gibt es in fast jedem Haushalt: Mit ihren acht Millionen Bildpunkten zeigen 4K-Fernseher endlich Fotos von der Digitalkamera in ganzer Pracht.Welche Bildgröße ist optimal?Das hängt vom Betrachtungsabstand ab, also von der Distanz zwischen Fernseher und Zuschauern. Für 2 bis 3 Meter Abstand sind UHD-Fernseher mit 130 bis 164 Zentimetern Bilddiagonale ideal (50 bis 65 Zoll). Ein Full-HD-Fernseher sollte bei gleichem Abstand 80 bis 100 Zentimeter (32 bis 40 Zoll) groß sein.Welche Anschlüsse sollte der Fernseher haben?Inzwischen haben alle UHD-Fernseher HDMI-Anschlüsse, die durchweg auch UHD und 60 Bilder pro Sekunde akzeptieren und nicht nur 30 Bilder. Auch den Kopierschutz HDCP 2.2 unterstützen alle aktuellen Modelle der großen Marken – sonst würde der Bildschirm bei vielen 4K-Filmen schwarz bleiben. Die HDMI-Versionsnummern wie HDMI 2.0 sind mit Vorsicht zu genießen. Die beschreiben nur die Möglichkeiten der Schnittstelle, nicht aber die des gesamten Gerätes. So kann HDMI 1.4 sowohl 3D-Filme als auch UHD-Filme übertragen. Ob es sich aber tatsächlich um einen 3D- oder UHD-Fernseher handelt, verrät der HDMI-Anschluss nicht.Wann strahlen TV-Sender in 4K aus?Den Anfang machte Sky: Seit Herbst 2016 sind einzelne Spiele der Fußball-Bundesliga und -Championsleague in Ultra-HD zu sehen. Seitdem sind einzelne Sendungen und Filme hinzugekommen. Andere Sender wie ZDF und Sat.1 behelfen sich mit einem Trick: Die strahlen UHD-Sendungen per HbbTV aus, also per Internet über ihre Mediatheken. Satelliten-Betreiber Astra betreibt mit SES UHD und UHD1 zwei Demo-Kanäle, außerdem gibt es per Satellit und Kabel sporadisch etwa für Fußball ud Formel 1 den Kanal RTL UHD. Auch kleinere Anbieter wie die Shopping-Kanäle Pearl-TV und QVC produzieren bereits in UHD.Wer bietet 4K-Inhalte zum Streamen an?Aktuell hat Netflix einige Filme und Serien in 4K im Programm. Um die zu sehen, brauchen Sie aber das teuerste Abo für vier Nutzer. Auch Amazon hat inzwischen einige 4K-Angebote, Filme allerdings nicht als Bestandteil der Prime-Flatrate sondern gegen Extra-Bezahlung. Beide Dienste erfordern die entsprechenden Apps auf dem Fernseher oder eine passende Streaming-Box (Amazon Fire-TV 4K, Chromecast Ultra, Apple TV 4K). Im Apple iTunes Store gibt es zudem eine gute Auswahl von 4K-Filmen zu relativ günstigen Preisen, der ist mit aktuellen Samsung-Fernsehern und mit dem Apple-TV nutzbar, außerdem am Computer. Auch kleinere Online-Videothken wie Rakuten und Chili haben 4K-Blockbuster im Sortiment. Die Apps finden sich in den App-Stores gängiger Smart-TVs.Gibt es schon 4K-Filme auf Blu-ray?Seit April 2016 sind die ersten Ultra-HD-Scheiben mit Filmen in UHD in den Läden. Lassen Sie sich aber nicht von Begriffen wie „4K Mastered“ täuschen, die auf dem Cover einiger Blu-rays werben: Dabei handelt es sich nicht um Filme in echter 4K-Auflösung, sondern um 4K-Filme, die für die normale Full-HD-Blu-ray heruntergerechnet wurden. Die echte UHD-Blu-ray hat als Erkennungszeichen ein schwarzes Cover. Zum Abspielen sind Ultra-HD-Blu-ray-Player erforderlich. Die großen Hersteller LG, Panasonic, Sony und Samsung haben entsprechende Modelle im Programm, außerdem ist die Xbox One S geeignet.Was hat es mit HDR auf sich?HDR ist die Abkürzung für High Dynamic Range. Mit hoher Bilddynamik sind zwei Eigenschaften gemeint: Größerer Kontrastumfang und mehr darstellbare Farben mit weicheren Verläufen. So sollen sich auch heikle Lichtverhältnisse darstellen lassen - so dass etwa im Fußballstadion bei tiefstehender Sonne auch Szenen im Schatten noch erkennbar sind, gleichzeitig der Himmel aber nicht überstrahlt wirkt. Den hohen Kontrast erreichen Fernseher mit drei- bis fünfmal höherer Maximalhelligkeit gegenüber konventionellen Fernsehern. Die größere Farbenpracht von HDR-Filmen ist mit OLED-Fernsehern prinzipbedingt sehr gut darstellbar. LCDs erreichen den größeren Farbumfang durch spezielle Phosphor-LEDs als Lichtquelle im Bildschirm oder durch sogenannte Quantum Dots (QLED-Fernseher).Welche Unterschiede gibt es bei HDR-tauglichen Fernsehern?Viele Fernseher können mit HDR aufgenommene Filme von UHD-Blu-ray oder von Video-Streams korrekt verarbeiten, dampfen die Bilddynamik jedoch auf die Fähigkeiten ihrer Bildschirme ein. Einen sichtbaren HDR-Effekt bringen nur hochwertige Geräte ab etwa 1000 Euro. Besonders gut macht sich HDR bei OLED-Fernsehern und bei QLED-Fernsehern bemerkbar.Was bedeutet UHD Premium?UHD Premium ist ein Qualitätssiegel des Hersteller-Verbands UHD-Alliance. Das setzt bestimmte technische Daten für HDR-taugliche Ultra-HD-Fernseher fest. Dazu gehört zum Beispiel auch eine Farbverarbeitung mit 10 Bit anstelle der sonst üblichen 8 Bit - und damit 1024 Farbabstufungen für jede Grundfarbe statt nur 256. UHD Premium zertifiziert sind zum Beispiel einige OLED- und QLED-Fernseher, außerdem waren einige Top-LCD-Modelle aus frühreren Modelljahren von Panasonic und Sony dabei. Seit dem 2018er Modelljahr ist von UHD Premium kaum noch die Rede.Was bedeuten HDR10 und HLG?Das sind technische Standards für HDR-Videos. HDR10 ist gewissermaßen der Basis-Standard, den alle aktuellen UHD-Fernseher beherrschen. HDR10 kommt bei Filmen auf UHD-Blu-ray zum Einsatz, auch die Streaming-Anbieter Amazon und Netflix haben Filme mit HDR10 im Angebot.HLG ist die Abkürzung für Hybrid Log Gamma und beschreibt die HDR-Umsetzung für TV-Übertragungen. Mit diesem Verfahren werden TV-Sender wie Sky arbeiten, auch das beherrschen praktisch alle aktuellen Fernseher.Was hat es mit Dolby Vision auf sich?Dolby Vision ist ein verfeinertes HDR-Format, das in die Video-Daten Szenen-abhängig zusätzliche Infos zu Helligkeit und Kontrast (Metadaten) packt. Damit lassen sich die Fähigkeiten der Fernseher besser ausreizen und noch dynamischere Bilder darstellen. Passende Fernseher gibt es etwa von LG (OLED-Modelle), Panasonic, Philips und Sony. Filme mit Dolby-Vision-Technik kommen vereinzelt von Netflix und von Ultra-HD-Blu-ray. Aber aufgepasst: Auch der Fernseher muss das Dolby-Vision-Format beherrschen. Dolby-Vision-Filme enthalten immer auch normales HDR10.Und was ist HDR10+?Samsung hat ein vergleichbares Verfahren wie Dolby Vision mit dynamischen Metadaten entwickelt und gemeinsam mit Panasonic und dem Filmstudio 20th Century Fox auf den Markt gebracht. Außer Fernsehern der genannten Hersteller verarbeiten auch höherwertige Philips-Modelle seit 2019 HDR10+. Auf UHD-Blu-ray ist HDR10+ kaum vertreten, Amazon setzt das Verfahren jedoch ein.Was bedeutet HFR?Die Abkürzung steht für High Frame Rate und damit für Filme mit mehr den bei Kino-Filmen üblichen 24 Bildern pro Sekunde. HFR zeigt Bewegungen flüssiger und schärfer. Der erste bekannte Kino-Film mit HFR war „Der Hobbit“ mit 48 Bildern pro Sekunde. Gute Fernseher schaffen UHD auch problemlos bis 60 Hz, zum Teil sind theoretisch auch 120 Hz möglich. Wann allerdings Filme in so hohen Bildraten bei Streaming-Anbietern oder auf UHD-Blu-ray auftauchen, steht in den Sternen.

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